„Wir“ gestalten ELISE

Bürgerschaftliches Engagement ist eine wichtige Säule in vielen Bereichen des Lebens. Gerade im Bereich der Gesundheitsdienstleistungen gibt es großes Potenzial und Chancen. Aber wie können wir Hilfesuchende und potenzielle Helfer in einem Netzwerk zusammenbringen, das spontanes Engagement ermöglicht?

Das Verbundforschungsprojekt ELISE (Entlastung der Pflegeinfrastruktur durch IT-basierte Einbindung spontanen bürgerlichen Engagements) , gefördert durch das Programm „WIR! – Wandel durch Innovation in der Region “ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), hat zum Ziel, ein IT-gestütztes Koordinationssystem zu entwickeln, das auf freiwilliger Basis zur Verbesserung der lokalen Pflegeinfrastruktur und der Pflegekonzepte für ältere Menschen beiträgt. Die zu entwickelnden Konzepte werden in einem Netzwerk regionaler Partner aus Industrie und Wissenschaft auf Basis eines Demonstrators umgesetzt, in der Praxis erprobt und evaluiert. Der inhaltliche Schwerpunkt liegt auf der effektiven Erfassung, Vermittlung und Kommunikation von Hilfsangeboten und -bedarfen unter expliziter Berücksichtigung der Bedürfnisse sowohl der Helfer als auch der Hilfesuchenden (z.B. durch Universal Design) und unter Einhaltung der Datenschutzbestimmungen. Der technische Schwerpunkt liegt auf der zielgruppengerechten Entwicklung der Kommunikations- und Vermittlungskomponenten sowie der Realisierung des Demonstrators.

Unseren Beitrag zum Projekt-ELISE

Als technisch-wissenschaftlicher Projektpartner verfolgt der Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik insb. betriebliches Informationsmanagement der MLU Halle- Wittenberg in seinem Teilvorhaben drei wesentliche Teilziele:

  • Das erste Teilziel fokussiert auf den Bereich der Human-Computer-Interaction (HCI). Es soll erforscht werden, wie die beiden beteiligten Nutzergruppen (Helfer, Hilfesuchende) mit dem ELISE-Systemdemonstrator interagieren bzw. zu interagieren wünschen, um darauf aufbauend verschiedene Interaktionskonzepte zu entwickeln und zu evaluieren. In diesem Zusammenhang wird speziell untersucht, wie die Berücksichtigung der Prinzipien des Universal-Designs die Nutzerakzeptanz insb. auf Seiten pflegebedürftiger Personen erhöhen kann. Die Ergebnisse der Forschung fließen dabei fortlaufend in den iterativen Entwicklungsprozess des Projektes ein.
  • Das zweite Teilziel liegt in der Untersuchung von Konzepten zur Vermittlung von Hilfsangeboten bzw. nachfragen im Kontext des ELISE-Projektes. Da eine schnelle und zielgerichtete Vermittlung die Kernaufgabe des entstehenden Systemdemonstrators ist, kommt der Vermittlungskomponente eine zentrale Bedeutung zu. Neben der Identifikation der relevanten funktionalen und technischen Entscheidungskriterien widmet sich die Forschung in diesem Bereich der Frage, wie ein Entscheidungsmodell aufgebaut sein muss, um Vermittlungsergebnisse zur größtmöglichen Zufriedenheit beider Nutzergruppen zu erzielen.
  • Als übergeordnetes Forschungsziel, steht die Evaluation des Systemdemonstrators. Dabei steht besonders die Nutzererfahrung im Fokus, aber auch aus technischer Sicht soll die Performanz des Systems untersucht werden.

Das Projekt ELISE setzt auf bisherige Erfahrungen, insbesondere auf das vom BMBF geförderte Projekt KUBAS (kubas.uni-halle.de). Die dort entwickelte Koordinationslösung für spontane Hilfe im Katastrophenfall im Bereich der Risikoprävention zeigt konzeptionell ähnliche Herausforderungen, so dass wichtige organisatorische und technische Schlussfolgerungen für ELISE genutzt werden können. Insbesondere die Art und Weise, wie spontane und unbeteiligte Helfer durch eine gezielte und leicht kommunizierbare Formulierung von Bedürfnissen und Hilfsangeboten, unterstützt durch das System und verschiedene Kommunikationskanäle, koordiniert werden können, ist ein wichtiger Aspekt. Die Adaption von Teilergebnissen des KUBAS-Projekts, wie z.B. Vermittlungsalgorithmen oder Benachrichtigungskonzepte, erscheint daher vielversprechend und zielführend als Ansatzpunkt für die Entwicklung einer Lösung im Bereich der ehrenamtlichen Pflegeunterstützung.

Unsere Partner

Zusammen mit unseren Projektpartnern brain-SCC GmbH (Verbundkoordinator), dem Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft der Medizinischen, Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und Halle-Neustädter Wohnungsgenossenschaft e.G., wollen wir gemeinsam eine digitale Lösung entwickeln, die es ermöglicht, die gesteckten Ziele dieses Projektes zu realisieren.

Unter diesem Link finden Sie weitere Informationen über das Projekt.